Trainer bleibt!

Schwalmtal: Schöppner bleibt

SCHWALMTAL – Thomas Hildebrand, Vorsitzender des Fußball A-Ligisten SG Schwalmtal, gerät ins Schwärmen, wenn er über seinen Trainer Daniel Schöppner spricht. „Er hat sich für sein Herz und gegen das Geld entschieden. Er kommt bis aus Hauswurz zu uns, hatte jetzt zwei Angebote von anderen Vereinen, wo er mehr verdient und kürzere Fahrten gehabt hätte. Aber er hat uns für die nächste Saison zugesagt“, freut sich Hildebrand über das „Ja-Wort“ des 28-Jährigen, der somit im Sommer in seine zweite Saison bei der SG geht. Als Dank soll Hildebrand einen breiteren Kader zur Verfügung gestellt bekommen, der dann ein ernsthafter Aufstiegskandidat werden könnte. Denn trotz glänzender Ausgangsposition glaubt der SG-Boss nicht, dass es in dieser Saison schon klappt. „Dazu ist unser Restprogramm zu schwer“, glaubt Hildebrand. Daniel Schöppner, der aufgrund zweier Kreuzbrandrisse früh seine aktive Laufbahn beenden musste, hält sich bei der Frage nach dem möglichen Aufstieg bedeckt.

Ihr Vorsitzender hat gerade die Vertragsverlängerung bekannt gegeben. Er sprach von einer Entscheidung des Herzens. Stimmen Sie ihm zu?

Ja, das kann man schon so sagen. Der Verein, mit seinen Strukturen, die Jungs, mit ihren verschiedenen Charakteren, sind mir sehr wichtig geworden. Ich fühle mich hier pudelwohl und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.

Zum Sportlichen: Thomas Hildebrand glaubt nicht, dass es in dieser Saison mit dem Aufstieg klappt. Widersprechen Sie ihm da?

Es ist bisher eine sehr, sehr schwierige Saison für uns, in der vieles gegen uns gelaufen ist. Wir hatten kurzfristige Kaderveränderungen wie den Abgang von Wladimir Wagner zu Saisonbeginn oder den Weggang von Sergej Wagner, der in der Winterpause nach Köln gezogen ist. Dazu viele Verletzungen, dazu die Tatsche, dass David Steinbrecher auch noch so lange in Neuseeland war. Das waren so viele Ausfälle, die wir gar nicht gleichwertig ersetzen konnten. Daher war es schwer, oben dranzubleiben. Allerdings haben wir gerade gegen die Spitzenmannschaft gut ausgesehen. Wir haben alle Teams, die in der Tabelle vor uns stehen – mit Ausnahme von Harbach – geschlagen. Aber wir müssen eben in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gehen, sonst reicht es nicht. Das haben wir nicht immer geschafft. Uns fehlte es einfach an der Konstanz, was uns ein paar Plätze gekostet hat.

Da war das vergangene Wochenende ja symptomatisch für die ganze Saison: am Freitag der Sieg in Hattendorf, dann die überraschend klare Niederlage in Queckborn. Was lief da schief?

Das Spiel in Hattendorf, das sicherlich sehr hitzig war, haben wir dennoch absolut verdient gewonnen. Dennoch hat es viele Körner gekostet und die haben uns am Sonntag einfach gefehlt. Da hat man gemerkt, dass uns etwas die Frische fehlte. Dadurch sind uns individuelle Fehler unterlaufen, die man von uns nicht kennt. Der Wille und die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen haben einfach gefehlt. Die Niederlage war sehr schade, sonst wären wir ganz oben dabei.

Ein Unfall im Vorfeld behinderte die Vorbereitung ja zusätzlich.

Stimmt. Zwei Spieler waren bei der Anreise in einen Autounfall auf der A 5 verwickelt und konnten dann nicht spielen. Ihnen ist zum Glück nichts passiert. Aber das war schon bitter, wenn du gerade mit der Besprechung beginnst und dann kommt so eine Nachricht. Da ist die Konzentration bei den Spielern erst einmal weg. Wegen personeller Probleme mussten wir ja auch noch das Spiel der Zweiten absagen, dann kommt so ein Ergebnis zustande, obwohl wir sicher keine vier Tore schlechter waren.

Jetzt wartet ein Hammerprogramm auf Sie: Heute beim Tabellenzweiten Burg-/Nieder-Gemünden, am Sonntag gegen den Dritten Hattendorf und den Freitag darauf gegen Tabellenführer Ohmes/Ruhlkirchen. Was ist da zu erwarten?

Der Spielplan kommt uns nicht unbedingt entgegen. Man muss ja noch bedenken, dass wir erst am Freitag in Hattendorf gespielt haben und am Sonntag in Queckborn, was ja auch kein Gegner ist, den man im Vorbeigehen schlagen kann. Wir freuen uns auf die Top-Spiele und wir werden alles geben, wollen es den Gegner so schwer wie möglich machen. Die Jungs sollen sich darauf freuen und dann wird man sehen, was dabei herauskommt.

Wenn Sie diese drei Spiele mit fünf Punkten beenden, ist Schwalmtal doch ein Aufstiegskandidat?

Ich denke derzeit nur an das Spiel in Nieder-Gemünden. Danach kommt Hattendorf. Dann Ohmes/Ruhlkirchen. Wenn diese drei Partien positiv für uns enden sollten, muss man weitersehen. Erst einmal denke ich nur von Spiel zu Spiel. Auf jeden Fall fahren wir nicht nach Nieder-Gemünden, um nur ein Feierabend-Bierchen zu trinken.

Wer steigt denn jetzt auf?

Hattendorf ist zu beachten, Ohmes/Ruhlkirchen hat viel Qualität, Gemünden einen guten Lauf. Ich denke, die drei machen es unter sich aus. Wir reden auf jeden Fall ein Wörtchen mit – allein, deshalb, da alle drei noch gegen uns spielen.

Zum Abschluss noch ein unerfreuliches Thema. Haben Sie etwas von den möglichen Vorfällen nach dem Hattendorf-Spiel mitbekommen?

Dazu können wir gar nichts sagen, da wir gar nichts mitbekommen haben. Wir saßen in der Kicker-Scheune und haben unseren Sieg gefeiert. Als wir heimgefahren sind, war der Schiedsrichter wohl schon weg. Wir haben nichts mitbekommen.

Quelle: OZ 26.04.2017