OL Interview mit dem neuen Trainer der SG Schwalmtal

HOPFGARTEN (cdl). Der neue Trainer der SG Schwalmtal Daniel Schöppner ist in der Kreisliga A Alsfeld bisher völlig unbekannt. Der Liganeuling nahm sich die Zeit und beantwortete unsere Fragen.

Der 27-Jährige sprach mit uns über seine Ambitionen, welche Erfahrung er als Trainer bereits gesammelt hat und was er mit der Mannschaft erreichen möchte.

Der neue Trainer der SG Schwalmtal Daniel Schöppner ist seit zwei Jahren Trainer und erstmals außerhalb seines Heimatvereins tätig. Foto: cdl

Oberhessen-live: Stelle Dich und Deinen Werdegang bitte unseren Lesern vor.

Hallo, ich heiße Daniel Schöppner, komme aus Hauswurz und bin 27 Jahre alt. Mit 22 Jahren hatte ich meinen ersten Kreuzbandriss. In der Reha habe ich angefangen, mich mit Fitnesseinheiten zu beschäftigten, um meinen Körper bestmöglich für den Fußball zu stabilisieren. Nach und nach habe ich im Training dann die Fitnesseinheiten geleitet. Durch meinen zweiten Kreuzbandriss habe ich dann Zeit gefunden mich mehr mit taktischen Dingen zu beschäftigen und habe Spiele analysiert, Trainerzeitschriften gelesen und Videos angesehen.

Vor zwei Jahren ist dann unser Trainer beim SV Hauswurz im Winter gegangen und ich bin vom Co-Trainer zum Trainer geworden. Wir sind dann in die Kreisoberliga aufgestiegen. Damals stand aber schon fest, dass ein neuer Trainer kommt und ich bin wieder Co-Trainer geworden. Weil es für uns in der neuen Liga nicht so gut lief, haben wir im Winter wieder was verändert und somit wurde ich zum zweiten Mal bei meinem Heimatverein Trainer. So bin ich eher ungeplant nach und nach Trainer geworden.

Oberhessen-live: In Deinem ersten Spiel als neuer Trainer stand direkt das Derby gegen den FC Bechtelsberg auf dem Programm. Nach einer drei Tore Führung stand es plötzlich 3:3. Hast Du so etwas schon einmal erlebt?

Ich kenne das von meinem Heimatverein, da war es ähnlich. Man darf sich nie zu früh freuen. Wir haben relativ früh mit drei Toren geführt und bis dahin ein gutes Spiel gemacht. Dann haben wir nachgelassen und den Faden verloren. Durch zwei Standardgegentore ist der Gegner wieder herangekommen. Dann haben wir uns wieder gefangen, aber viele Torchancen ausgelassen und den Ausgleich bekommen. Wenn man Pech hat, steht man am Ende mit leeren Händen da. Wir haben aber nicht nachgelassen und weiter nach vorne gespielt und am Ende verdient gewonnen. Das war unser Ziel, das Spiel mit aller Macht zu gewinnen, um gut in die Saison zu starten.

Oberhessen-live: Wann stand für Dich eigentlich fest, dass Du neuer Trainer von Schwalmtal wirst?

Das haben wir Ende April ausgemacht. Ich hatte mir vorher zwei Spiele angesehen. Einmal zu Hause gegen Groß-Felda und auswärts gegen Nieder-Ohmen. Nach beiden Spielen habe ich mich mit dem Vorstand zusammengesetzt und zwei Tage nach dem Spiel gegen Nieder-Ohmen haben wir die Zusammenarbeit vereinbart. Damals hat die Mannschaft noch um den Aufstieg gespielt. Ich habe aber eine ligaunabhängige Zusage gegeben. Das spielte für mich keine Rolle. Mir ging es um das Projekt und die Mannschaft nicht vorrangig um die Liga.

Oberhessen-live: Warum hast Du bei Deinem Heimatverein aufgehört?

Ich wollte mich einfach einmal neu erfinden, neue Eindrücke sammeln und meine Kenntnisse erweitern. Ich bin im Guten gegangen. Mein Bruder und meine Freunde spielen weiterhin hin dort. Alle wussten über meine Pläne Bescheid und ich habe natürlich weiterhin Kontakt zu meinem Heimatverein.

Oberhessen-live: Wie stark schätzt Du die Kreisliga A Alsfeld ein?

Ganz ehrlich, die Frage kann ich nur schwer beantworten. Es ist für mich eine ganze neue Liga. Ich werde mich zwar über die Gegner erkundigen, kann darüber aber nicht viel sagen. Ich denke, die Spielstärke wird ähnlich, wie in der A-Liga Fulda/Lauterbach sein.

Oberhessen-live: Wie unterscheidet sich Deine neue Mannschaft von der alten SV Hauswurz?

Die beiden Mannschaften kann man von der Struktur gar nicht vergleichen. Bei Schwalmtal besteht die Mannschaft quasi nur aus einheimischen Spielern. In Hauswurz kam über die Hälfte der Spieler von außerhalb. Man hat einen ganz anderen Zusammenhalt und ganz andere Gruppendynamiken. Genau das hat mich an der neuen Aufgabe gereizt. Wie in jeder Mannschaft braucht man natürlich eine gute Mischung aus jungen Leuten und erfahrenen Spieler und ein paar Spaßvögel für die Stimmung im Team. In diesem Punkt sind sich die beiden Mannschaften sehr ähnlich.

Oberhessen-live: Hast Du ein Saisonziel ausgegeben oder wurde das Ziel gemeinsam mit der Mannschaft vereinbart?

In der Tendenz hat die Mannschaft in den letzten Jahren immer oben mitgespielt. Daher können wir schlecht sagen: Wir wollen unter die ersten zehn kommen. Daher wollen wir auch in diesem Jahr oben mitspielen, ohne einen bestimmten Tabellenplatz im Auge zu haben und am Ende unter den ersten fünf landen. Prinzipiell gehen wir in jedes Spiel, um zu gewinnen, und wollen immer unser Bestes geben. Ob das gelingt, steht natürlich auf einem anderen Blatt. In der Saison wird es sicherlich Rückschläge und Verletzungen geben. Daher ist der Saisonverlauf sehr schwierig vorauszusagen. Es geht viel mehr darum, Woche für Woche die richtige Einstellung zu finden.

Oberhessen-live: Du hast nicht gerade den breitesten Kader zur Verfügung, macht Dir das etwas sorgen und was sagst du zu den Trainingsbedingungen?

Das wusste ich bereits vorher. Natürlich hätte man gern drei bis vier Spieler mehr im Kader, um den Konkurrenzkampf zu beflügeln. Aber ich habe mich schon früher nie beschwert und arbeite gerne mit den Spielern, die da sind. So werden sicherlich auch Spieler aus der zweiten Reihe ihre Chance bekommen. Ich arbeite mit alle Spielern und möchte sie verbessern. Wichtig ist mir nur, dass alle mitziehen und das klappt bisher.

Wir haben vor der Saison neues Trainingsmaterial angeschafft und ich bin mit den vorgefundenen Bedingungen sehr zufrieden. Man muss immer bedenken, wo der Verein herkommt. Bei schlechtem Wetter können wir sogar auf einen Kunstrasenplatz ausweichen. Für eine Kreisligamannschaft sehe ich den Verein sehr gut aufgestellt.

Quelle: www.oberhessen-live.de Artikel vom 04.08.2016